Der Ausschuss für Frauen, Emanzipation und Gleichstellung befindet sich derzeit in Oslo. (Ausschüsse haben für solche Fahrten ein Budget. Ich habe keine Ahnung, wie hoch das so pro Ausschuss ist, allerdings vermute ich, dass wir dies hiermit nicht ausschöpfen. Bezahlt wird Flug und Hotel. Essen/Getränke bezahlen wir selbst. (In Oslo kostet allerdings so als Vergleich ein Bier, ein Glas Wein ca. 10 Euro. Ich bin gespannt, was für Reisekosten das so produziert.))
Ich versuche, ein paar Eindrücke zusammenzufassen. (Das kostenfreie Internet im Hotel ist in anderen Ländern schnell und daher sogar für Bilder geeignet.)
Wir werden natürlich vor allem Fragen der Gleichstellungspolitik diskutieren, aber vermutlich ergeben sich am Rande auch andere Themen.
Für die Anarchist*innen unter meinen Leser*innen: Direkt nach der Ankunft habe ich aus dem Bus ein hübsch buntes Haus mit anarchistischer Fahne gesehen. (Könnte das „Blitz“ gewesen sein.)
Am ersten Tag haben wir mit Vertreter*innen des Parlamentes gesprochen und dieses besichtigt und mit Frauen des Direktorates (Bufdir) gesprochen, die sich mit Themen wie LGBTI, Diskriminierung (auf unterschiedenen Ebenen, also Gender, Behinderung etc.), Gewalt gegen Frauen (und Männer) beschäftigen. Es werden zum Beispiel diverse Studien zu unterschiedlichen Themen in Auftrag gegeben, um dann wissensbasiert reagieren zu können.
Es gibt in Norwegen eine Quote von 40 Prozent in Aufsichtsräten von staatlichen Unternehmen. Allerdings löst das keineswegs die Probleme. In privaten Unternehmen ist der Anteil weiterhin zu gering. Auch im Parlament, in den Medien etc. sind Frauen unterrepräsentiert. Der Anteil arbeitender Frauen ist sehr hoch, allerdings arbeiten viele Frauen in Teilzeit. Die Probleme sind also ähnlich wie in Deutschland.
Sehr auffällig finde ich persönlich, dass es in Oslo sehr viele bettelnde Menschen gibt. Bisher habe ich noch zu wenig Informatinen, wie die Sozialpolitik in Norwegen funktioniert. (Es gibt wohl Diskussionen, betteln zu verbieten, was natürlich das Problem nicht löst. Es wirkt mir so, dass davon ausgegangen wird, dass alle Menschen arbeiten können/sollen/wollen. (Arbeitslosenquote um 4 Prozent ist mit der in Deutschland allerdings nicht vergleichbar.))
Es scheint in einigen Formulierungen Hinweise auf ein recht deutliches Nationalbewusstsein/Nationalstolz zu geben. Damit muss ich mich nochmal beschäftigen. Weiterhin scheint Flüchtlingspolitik auch diskutiert zu werden. Gewollt zu sein scheinen vor allem „leistungsbereite, leistungsfähige“ Geflüchtete.
Zunächst ein paar Bildchen. (Umgebung Parlament, im Parlament und zum Schluss Umgebung Hotel, Aussicht Hotel)