„Ist das Ihre Kirche?“

(Ich gestehe, bei der Frage der Polizist*innen musste ich dann doch lachen…)

Aber von vorne. Politik ist auch das, was draußen auf der Straße passiert. Seit gestern ist in Dortmund eine Kirche (die St. Albertus Magnus Kirche, Enscheder Str. 15) besetzt. Die Nachricht erreichte mich über soziale Netzwerke, während ich einem Vortrag im Nordpol lauschte. Es bot sich an, dort spontan mal vorbeizuschauen.

IMG_1119.JPG

Das Gebäude steht seit 7 Jahren leer. Aufgrund der Bilder von der Kirche wirkt es so, als könnte das prima für ein selbstverwaltetes Kulturzentrum taugen, zumindest als Zwischennutzung. Ich habe deshalb vor der Tür eine Solikundgebung angemeldet. Die Nacht war bisher ruhig. Die Polizei nach kurzer Unruhe entspannt.

Texte der Besetzer*innen und Fotos findet ihr hier.

Ich werde versuchen, die Besetzung auch in den nächsten Tagen zu begleiten und auch eine mögliche Räumung zu beobachten. (Jetzt muss ich aber erst einmal ein wenig schlafen.)

Wir sollten versuchen, möglichst immer Menschen bei der Solikundgebung vor dem Gebäude zu haben. Wenn ihr also Zeit habt, kommt vorbei. (Das ist morgen angesichts der parallel laufenden Veranstaltung von BlockaDo gegen die geplante Nazikundgebung nicht so einfach.)

Von anderen Räumungen (Bärendelle z.B.) weiß man, dass Räumungen gerne mal in den frühen Morgenstunden durchgeführt werden. Falls ihr also solidarisch mit den Besetzer*innen seien möchtet, wäre es toll, wenn ihr vor allem auch nachts (von Samstag auf Sonntag) und, wenn es noch länger geht, auch in den Nächten danach vor Ort sein könntet. (Einige Neonazis beobachten offensichtlich auch das Geschehen (tw. sind sie mit Pkws unterwegs.) Geht also immer in Gruppen und passt aufeinander auf.)

Ich schätze, auf der Seite der Besetzer*innen findet ihr auch Infos, falls Dinge im Haus benötigt werden.

Update: Seit ca. 10.00 Uhr ist der Pfarrer der Kirche im Gebäude. Er will verhandeln. Es gibt nach seiner Aussage kein Interesse an einer Eskalation. Es soll keine Strafanzeigen geben. Jemand vom Kirchenvorstand ist auch vor Ort. Es soll einen Investor geben, der das Gebäude abreißen will und dann soll ein neues Gebäude dort entstehen. Unklar ist, ob eine Zwischennutzung verhandelt werden kann bis dahin, da sämtliche Versorgung (Wasser, Strom) schon lange gekappt sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.