Heute waren so viele Gespräche/Termine mit so vielen Informationen, dass ich dies nicht auf die Schnelle zusammenfassen kann:
- Mit dem Deutschen Botschafter
- Mit dem Dachverband der Frauenhäuser
- Mit Vertreter*innen einer NGO für LSBTTI
- Mit einer Ombudsstelle für Gleichstellung und Diskriminierung
- Und am Rande spannende Gespräche mit unserem Übersetzer
Ich nehme jetzt mal mehrere Themen, die mir heute (positiv oder negativ) aufgefallen sind.
Positiv:
Unser Übersetzer erwähnte, warum viele gerne hier arbeiten: es gibt wohl in sehr vielen Unternehmen viel Wertschätzung für Arbeit. Überstunden werden gut bezahlt (50 Prozent Zuschlag, nach 21 Uhr 100 Prozent). Auch Räumlichkeiten sind oft sehr angenehm gestaltet, scheint mir. Bilder von der Ombudsstelle zum Beispiel:
Negativ:
Die Diskussion zu Sexarbeit fand ich schwierig (mit der Vertreterin des Dachverbandes der Frauenhäuser). Sexarbeit als Wort ist verpönt, weil dies nicht als Arbeit angesehen wird, sondern generell als Gewalt (wie Pornografie auch). Sex zu kaufen, ist verboten. Was also auf die Kunden abzielt, nicht auf die Menschen, die so arbeiten. Ich tue mich auch aus feministischer Sicht schwer damit, Menschen (meist sicher Frauen) vorzuschreiben, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen und finde daher die Absolutheit der Aussagen zu Prostitution schwierig. (Natürlich gibt es trotzdem Prostitution.)
Drogen scheinen ebenfalls Tabuthema zu sein. Zwar wurde in mehreren Gesprächen erwähnt, dass es Drogenkonsum gibt. Es scheint aber, nach Aussage unseres Übersetzers, eher eine Kultur des Tabuisierens und sogar des Verpetzens zu geben. (Ich habe keine Ahnung, ob und in welchem Maß es eine alternative Szene zumindest in Oslo gibt und ob das da auch der Fall ist.) Nachtrag: Bei einer Stadtführung wurde uns gesagt, dass es im Verhältnis zu Deutschland sehr viele Drogentote gebe. (300 pro Jahr)
Zum Schluss für heute ein hübsches (leer stehendes?) Haus. (Hat Oslo eigentlich besetzte Häuser?)